Robert Haupt – Ein Gesamtkunstwerk

Die Stiftung ist dankbar und etwas stolz, das modellbahnerische Schaffen von Robert Haupt (1926-2010) der Nachwelt erhalten zu dürfen.

Robert Haupt war SBB-Zugführer in Zürich und widmete sich dem Modellbau. Seit 1946 arbeitete er systematisch an Modellen der Rhätischen Bahn (RhB) in Nenngrösse 0m. Dies lange bevor die Schmalspurbahnen in der Modellbahnszene etabliert waren (Bemo). Nebst den Fahrzeugen stellte Robert Haupt Brücken, Fahrleitungsmasten, Weichen und Gleise selbst her. In seiner Wohnung entstand eine RhB-Anlage mit drei Ebenen.

Zahlreiche Reisen führten ihn ins Bündnerland zur RhB um Anregungen für den Modellbau zu erhalten. Seine «Werkstatt» bestand aus einfachsten Mitteln, einzig eine kleine EMCO-Drehbank erleichterte die Arbeit. Das Meiste entstand über Jahrzehnte am Küchentisch in der Zürcher Wohnung.

Stiftungsinitiant Peter Schwarzenbach machte mit Robert Haupt in einem Modellbau-Club Bekanntschaft und schätzte ihn als exzellenten Modellbauer.  Über den Erwerb einer seiner Brücken entstand ein näherer Kontakt. Robert Haupt war im hohen Alter zu einem Wohnungswechsel gezwungen. Er begann am neuen Wohnort die Anlage wieder aufzubauen, dies war eine grosse Herausforderung.

Mit fortschreitendem Alter beschloss Robert Haupt sein gesamtes Material in die Obhut der Stiftung Eisenbahn-Sammlung Uster zu geben. In Uster entstand die RhB-Anlage, wo der Spender noch kurz vor seinem Tode bei einem Besuch seine ersten Züge in Betrieb sehen konnte.

Sein über Jahrzehnte währendes Schaffen ist eine einmalige Leistung und darf mit Fug und Recht als «Gesamtkunstwerk in 0m» bezeichnet werden.