Das Ensemble der Lokremise Uster

Zur Lokremise Uster gehört das älteste um eine Drehscheibe gebaute «Rundhaus» (Remise 2) der Schweiz. Es wurde 1856 von Architekt E. Münch für fünf Lokomotiven entworfen und erhielt auf beiden Seiten ein Wohn- bzw. ein Lagerhaus. Eine weitere Remise (Nr. 1) entstand symmetrisch zum Bahnhofgebäude. Der Regierungsrat des Kantons Zürich stellte diese bahnhistorische Baugruppe unter Denkmalschutz und kaufte die Liegenschaft.

 

Die Rechteckremise  aus dem Jahr 1856 (Remise 1)

Der hübsche Kleinbau ist in seiner Architektur und in seiner Tragkonstruktion noch heute weitgehend im Ursprungszustand von 1856 erhalten. Der Bau ist mit seinen beiden Seitenrisaliten und den Walmdächern symmetrisch auf das Aufnahmegebäude ausgerichtet. Die Remise weist auf der Bahnseite im östlichen Seitenrisalit (hervorspringender Gebäudeteil) die ursprüngliche Fensterteilung mit Zwillingsfenster und rechteckiger Einfassung im Erd- und im Obergeschoss auf. Beim Ostrisalit sind die Fenster zugemauert. Im Mittelteil sind die drei Stichbogenfenster und das Trauffries (verzierte Tropfkante) am Dach im Originalzustand erhalten. Die Westfassade wird von den beiden Rundbogentoren gegen den Drehscheibenhof dominiert. Der ursprüngliche Holzinnenausbau mit Längsunterzug, zwei massiven quadratischen Holzstützen, Bügen und Flansch ist als Seltenheit für Remisen dieses Alters erhalten.

 

Kreissegment-Lokremise aus dem Jahr 1857 (Remise 2)

Das dreiteilige Gebäude besteht aus dem traufständigen Remisenteil mit fünf Geleisen und zwei giebelständigen Seitenflügeln. Die Seitenflügel weisen gegen den Drehscheibenhof drei Fensterachsen auf, gegen die Rückseite sind die Dächer abgewalmt und mit dem Remisendach verbunden. Die fünf Stände der Remise sind durch Rundbogentore verschliessbar, von der Rückseite her sind sie durch je zwei Fenster beleuchtet. Der Dachstuhl liegt auf acht doppelten Holzstützen. welche die Remise unterteilen. In die Remise eingebaut ist der stationäre Sulzerkessel Nr. 9642 aus dem Jahre 1941 mit Galerie und einfachen Armaturen. Im Ostflügel befand sich schon immer ein Werkstattmagazin. Im Westflügel sind die zwei als Dienstwohnungen erstellten Wohnungen zu Mietwohnungen umgebaut worden. Der Ostflügel wird heute vom Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland genutzt.

Quelle: Genossenschaft Lokremise Uster